In der ständig wechselnden Welt der Fußballtransfers sorgt kaum eine Personalie derzeit für so viel Gesprächsstoff wie das mögliche Aus von Xavi Simons bei RB Leipzig. Der niederländische Mittelfeldspieler, gefeiert für seine außergewöhnliche Kreativität und Reife auf dem Platz, steht offenbar vor dem Abschied – nur wenige Monate nach seiner Ankunft. Die Gerüchte über einen möglichen Wechsel haben hitzige Diskussionen ausgelöst und teils emotionale Reaktionen bei den Fans hervorgerufen.
Ein kurzes, aber glänzendes Kapitel
Xavi Simons kam im Januar 2025 per Leihe von Paris Saint-Germain nach Leipzig. Zuvor hatte er bei PSV Eindhoven überzeugt, nachdem er in Paris nur wenig Einsatzzeit erhalten hatte. Leipzig schien mit seiner bekannten Philosophie – junge Spieler zu entwickeln und ihnen Spielpraxis zu geben – der perfekte Ort für den 21-Jährigen zu sein.
In der Rückrunde der Saison 2024/25 überzeugte Simons auf ganzer Linie. Schnell wurde er zur Schlüsselfigur im Mittelfeld, glänzte mit Ballkontrolle, Spielintelligenz und kreativen Pässen. Trotz einer insgesamt enttäuschenden Leipziger Saison – Platz 7 in der Bundesliga und das Verpassen der Champions-League-Qualifikation – war Simons ein Lichtblick.
Am Ende der Saison standen für ihn 7 Tore und 11 Assists in allen Wettbewerben zu Buche – eine beeindruckende Bilanz für einen Spieler, der sich erst neu orientieren musste.
Champions-League-Traum geplatzt
Doch Leipzigs schwaches Abschneiden in der Liga hatte weitreichende Konsequenzen. Nicht nur finanziell oder im Hinblick auf das Renommee – auch für die Zukunft von Leistungsträgern wie Simons war das Verpassen der Champions League ein herber Rückschlag.
Medienberichten zufolge – unter anderem aus Kicker und BILD – soll Simons seinen Beratern mitgeteilt haben, dass er offen für einen Wechsel sei. Sein Ziel: ein Verein, der in der kommenden Saison in der Königsklasse spielt.
Diese Nachricht, wenngleich nicht völlig überraschend, traf viele Fans wie ein Schlag. Schnell wurde über mögliche Ziele spekuliert. Vor allem Arsenal und Bayern München gelten aktuell als heißeste Kandidaten – beide sollen bereit sein, rund 70 bis 80 Millionen Euro für den Mittelfeldmann zu bieten.
Fan-Reaktionen: Zwischen Hoffnung und Enttäuschung
Die Reaktionen aus dem Fanlager von RB Leipzig ließen nicht lange auf sich warten. Auf Social Media entlud sich eine Welle der Emotionen – von Flehen über Kritik bis hin zu Resignation.
Ein Fan auf Twitter schrieb:
> „Bitte geh nicht, Xavi. Du hast diese Mannschaft verändert. Bleib und schreib Geschichte bei uns.“
Ein anderer kommentierte:
> „Typisch Leipzig. Wir holen Talente, entwickeln sie – und verlieren sie dann sofort wieder. Wir sind nur noch ein Durchgangsverein.“
Wieder andere machten dem Klub selbst VorwĂĽrfe. Auf Reddit hieĂź es:
„Simons war unser Hoffnungsträger in einer miserablen Saison. Und jetzt lassen wir ihn ziehen? Das ist ein Armutszeugnis.“
Doch es gab auch Stimmen, die Verständnis für Simons zeigten:
„Er gehört in die Champions League. Dafür ist er zu gut. Ich wünsche ihm alles Gute – auch wenn es schmerzt.“
Die Position des Vereins: Realismus statt Romantik
RB Leipzig hat sich bislang nicht öffentlich zur Zukunft von Simons geäußert, doch intern scheint man sich auf einen möglichen Abgang vorzubereiten. Mit Ole Werner wurde erst vor wenigen Tagen ein neuer Cheftrainer verpflichtet – ein klares Signal für einen Umbruch. Werner könnte die Millionen aus einem Simons-Transfer nutzen, um den Kader nach seinen Vorstellungen neu zu gestalten.
Sportdirektor Rouven Schröder deutete zuletzt „größere Veränderungen“ an und betonte erneut die Leipziger Philosophie, junge Spieler zu holen, weiterzuentwickeln – und gegebenenfalls zu verkaufen. Für viele Fans klingt das nach einer Bestätigung: Simons wird wohl gehen.
Intern hat der Klub laut Medien bereits eine Preisvorstellung definiert: mindestens 75 Millionen Euro. Sollte es zu einem Bieterwettstreit kommen, dĂĽrfte Leipzig versuchen, finanziell das Maximum herauszuholen.
Mögliche Ziele: Arsenal und Bayern führen das Rennen an
Von allen interessierten Klubs scheint Arsenal derzeit am konkretesten. Trainer Mikel Arteta gilt als großer Bewunderer von Simons und will ihn offenbar als zentrale Figur in seinem kreativen Mittelfeld einbauen. Die Gunners spielen kommende Saison in der Champions League – ein wichtiger Vorteil.
Auch Bayern München beobachtet die Situation genau. Nach dem Trainerwechsel von Thomas Tuchel zu Vincent Kompany steht auch in München ein Umbruch an. Sollte sich ein Abgang von Stars wie Kimmich oder Goretzka abzeichnen, könnte Simons als perfekter Nachfolger aufgebaut werden.
Darüber hinaus sollen auch Vereine aus Italien und Spanien interessiert sein – doch die finanziellen Möglichkeiten und die Strahlkraft der Premier League machen Arsenal derzeit zum Favoriten.
Ein Abschied mit bitterem Beigeschmack?
Für viele Leipziger Fans fühlt sich der bevorstehende Abschied von Xavi Simons wie eine schmerzhafte Wiederholung an. Schon mehrfach hat der Verein Schlüsselspieler ziehen lassen – doch bei Simons tut es besonders weh. Zu frisch ist die Erinnerung an seine brillanten Auftritte, zu groß war die Hoffnung, dass man um ihn herum eine neue Mannschaft formen könnte.
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob Leipzig den Verlust sportlich und strategisch kompensieren kann. Die Millionen aus einem möglichen Transfer könnten Investitionen ermöglichen – doch ob ein Spieler wie Simons so schnell zu ersetzen ist, bleibt fraglich.